Moral

Zitate:

  • “Ich behaupte, dass die Moral, die hier vertreten, gefordert, gefördert und angemahnt wird, eine falsche Moral ist. Dass sie, genau wie Nietzsche es prophezeit hat, mehr zerstört als zum Guten wendet. Die Grundlage für die Kontraproduktivität der heutigen Moral ist die Entfernung der persönlichen Verantwortung aus dem Konzept moralischen Handelns. Die Voraussetzung hierfür war die Einführung von Verträgen zu Gunsten Dritter. Bis ins 18. Jahrhundert waren Verträge grundsätzlich Sache zwischen zwei Parteien, in denen jedem Recht eine ebensolche Pflicht entgegenstand. Mit Rousseau wurde der Weg geebnet für Verträge, deren Begünstigter oder deren Benachteiligter nicht einmal Vertragspartei ist. Dem Recht des Machthabers stand plötzlich keine ebensolche Verpflichtung mehr gegenüber, die Bürger werden per Gesetz in einen Vertrag gezwängt, dessen Nutznießer einzig und allein der Staat ist. Diesem und seinen Agenten steht es daher frei, selbst zu definieren, was sie für Gut und Böse halten, welche Art von Moral sie bevorzugen. Sie haben die Definitionsgewalt über jede Form menschlichen Zusammenlebens.”

  • Die Kollektivmoral bedarf keiner Ergebnisse, es genügen gutformulierte Absichten, um eine Rechtfertigung zum Griff in die Taschen Dritter zu finden. Es ist nicht das Primärziel der Kollektivmoral, mit eingesetztem Kapital Ergebnisse zu erzielen. Das Primärziel ist es, Gründe zu finden, um Kapital einzusetzen.
  • Aus der Schöpfermoral wird die Parasitenmoral. Diese ersetzt das Opfer durch das Bedürfnis und die Verantwortung durch die Absicht. „Diese Moral, die das Bedürfnis als einzigen Anspruch gelten lässt, macht den Mangel zu ihrem Maßstab. Sie belohnt eine Abwesenheit, einen Defekt, eine Schwäche, eine Unfähigkeit, ein Leiden, ein Unglück, einen Irrtum, einen Fehler – das Nichts“, wie es die Philosophin Ayn Rand formulierte. Jene, die die Erfüllung dieser Ansprüche ermöglichen, die Erfolgreichen, die Sparsamen, die Produktiven, die Risikobereiten, die Weitblickenden, die Innovativen und Starken, sie haben außer als Wirt keinen Platz in dieser Moral. Das Unternehmerbild unserer Gesellschaft ist Ausdruck dieser Verdrehung von Ursache und Wirkung. Ayn Rand bemerkte dazu: „Wenn Bedürfnisse der Maßstab sind, ist jeder Opfer und Parasit zugleich. Als Opfer muss er arbeiten, um die Bedürfnisse der anderen zu befriedigen, und bleibt aber ein Parasit, dessen Bedürfnisse von anderen befriedigt werden müssen. Er kann sich seinen Mitmenschen nicht anders nähern als in einer dieser beiden unwürdigen Rollen: als Bettler oder als Geschröpfter.“
  • Überall herrscht der Sieg der Absicht über das Ergebnis, herrscht der Wunsch über die Wirklichkeit.

Quelle: Jürgen Fuchsberger Gesellschaft: Moral als Symptom des Niedergangs

Wer sich zu dem Thema noch mehr “austoben” möchte – siehe Gutmenschen und /oder lese z.B.

Maxeiner; D., u.a.
Das Mephistoprinzip
Warum es besser ist, nicht gut zu sein
Eichenborn AG 2001

 

 

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