Archiv für die Kategorie ‘Montaigne’

Selbstmord aus Angst vor dem Tode

Donnerstag, 28. Juli 2011

Zitat:

Es heißt, die Rolle des Feigen, nicht des Tapferen spielen, wenn man sich in ein Loch vergräbt, unter einer massiven Grabplatte, um sich vor den Schicksalsschlägen zu schützen.

Ein rechter Mann läßt sich auch durch das schlimmste Unwetter nicht daran hindern, seinem Ziele gleichmäßig zuzustreben.

»Und wenn die ganze Welt zugrunde geht, zagt der Unerschrockene nicht auch unter den stürzenden Trümmern”. 17)

« Gewöhnlich werden wir zum Selbstmord getrieben, um einem anderen Übel zu entgehen; ja, oft suchen wir den Tod, weil wir ihm entfliehen wollen:

»Ist das nicht Wahnsinn, so frage ich, zu sterben, um nicht sterben zu müssen. 18)?«

Michel de Montaigne
Die Essais
Reclam 1996
S. 174

***

17) Si fractus illabitur orbis, / Impavidum ferient ruinae. Horaz, Oden, III, 3, 7.

18)  Hic, rogo, non furor est, ne moriare, mori? Martial, II, 80, 2.

Das Schlechte als Folge der Besessenheit vom Guten

Montag, 11. April 2011

Wir treiben die Sache, von der wir besessen sind und getrieben werden, niemals gut vorwärts.

Michel de Montaigne, Essais