Bio Schweine ? Nein, danke?

Zufällig auf das Thema gestoßen. Da scheint es Parallelen zu “Öko” zu geben, was “Öko” auch immer sein soll.

“Die Tiere werden gequält, sagt ein hessischer Bauer. Er stellte seinen Hof auf biologische Landwirtschaft um – und lernte die Tücken des Systems kennen.”

Bioschweinehaltung hat nichts mit Tierschutz zu tun, sondern mit ideologischen Richtlinien, die ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden. Hauptsache, die Tiere liegen hübsch im Stroh und fressen nicht das böse Gen-Soja.

Ein Blog dazu mit aufschlussreichen bislang 165 Kommentaren ist unter www.oekologismus.de zu finden. Z.B.:

Ich bin schockiert mit welcher Respektlosigkeit Menschen mit unterschiedlichen Meinungen aufeinander losgehen. Herr Miersch hat mich nicht erfunden, ich bin real.”

Tja, es sind wohl weniger unterschiedliche Meinungen -  es scheinen unterschiedliche Überzeugungen zu sein.

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2 Antworten zu “Bio Schweine ? Nein, danke?”

  1. Aus der Verwaltung, für die Verwaltung sagt:

    Ich bin ein großer Fan von BIO-Produkten. Soweit ich es mir leisten kann, greife ich immer nach dieser Ware. Es schmeckt mir besser und ich bin davon überzeugt, dass es gesünder ist.
    Weil es teurer ist gehe ich auch mit einer gewissen Sorgfalt, will nicht sagen Ehrfurcht, mit diesen Produkten um. Ein Stück Fleisch wird etwas Besonderes. Ich liebe diesen Zustand!
    Das hat nichts mit Ideologie zu tun, die durchgesetzt werden soll. Wer will denn diese Ideologie durchsetzen? Wer soll das sein? An den entsprechenden Schaltstellen haben immer noch die Vertreter des Bauernverbandes und der industriellen ausgerichteten Nahrungsmittelerzeuger das Sagen. BIO-Produkte hatten einen sehr schweren und langen Weg in die Köpfe und in die Regale. Ich freue mich über jede Kette die BIO-Produkte anbietet und den Fair-Handel unterstützt.
    Ich selber möchte mir kein Gen-Food zumuten und möchte es den Tieren, die ich irgendwann esse auch nicht geben. Seit Millionen von Jahren ernähren wir uns von dem, was von der Erde auf natürliche Weise hervorgebracht wurde, wie könnte es mich da überzeugen, dass behandelte und genmanipulierte Produkte für mich bessern sein sollten? Ich habe nichts gegen die Menschen, die das essen wollen. Ich nicht!!!
    Wenn wir schon tierische Nahrung brauchen, ist es dann so übel den Tieren, solange sie leben nicht auch das Beste zu wollen. Ich kann nicht erkennen, was das Gute für das Endprodukt „Fleisch“ sein soll, wenn die Tiere zuvor in Mastanstalten ihr kurzes Leben fristen. Wir selber nehmen gern für uns die Erfahrung an, dass Geist, Seele (Psyche) und Körper zusammen gehören. Und wir lernen ständig, dass die Annahme, der Mensch sei die Krone einer Schöpfung, nicht richtig ist, sondern, vielmehr das, dass wir dem Tiere sehr viel näher stehen oder das Tier uns viel näher steht, als es uns scheint. Warum sollte es dann für Tiere nicht gut sein artgerecht gehalten zu werden? Wir alle haben in Deutschland mittlerweile Hunde lieber als Kinder. Unseren Hunden sprechen wir ein Gemüt zu. Hat dies ein Schwein vielleicht auch? Wie würde sich unser Hund bei einem Leben im Zwinger fühlen? Nun gut, den will ich nicht hinterher essen. -Manche schon- An dieser Stelle empfehle ich den Bestseller von David Richard Precht „Wer bin ich und wenn ja, wie viele davon“ Wer hier vorschnell von Ideologie spricht, könnte in diesem Buch eine Menge Erhellendes erfahren.
    In der Welt gibt es Hunger und unsere Fleischregale sind berstend voll und es wird fleißig aussortiert, was über das Verfallsdatum hinausgeht. -Den Schweinen zum Fraß- Ich kann mich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, ein Schwein ähnlich wie eine Schraube als Konsumgut anzusehen. Ich habe nichts gegen Produktionszahlen. Aber aus meiner Sicht und da brauche ich keine Ideologie oder Religion ist Leben immer noch Leben. Dem sollte man mit etwas Respekt begegnen. Wozu bewegen wir uns hier eigentlich in einem Forum eines Institutes, das sich mit Ökologischen und speziellen wasserwirtschaftlichen Fragen befasst? Ist Wasserwirtschaft nicht auch immer eine Auseinandersetzung mit Lebensformen. Wenn dem nicht so ist, habe ich etwas grundlegendes im Studium falsch verstanden. Da hatte ich den Eindruck, dass alles Zusammengehört so wie es uns das griechische Wort Ökos = Haushalt vermitteln will.
    Wir leben also in einem Haus. Dort können wir solange Leben solange wir uns mit den anderen Hausbewohnern nicht zu sehr in die Wolle kriegen. Entweder wir schmeißen Die raus und verhungern, oder wir ziehen aus und verhungern, oder wir arrangieren uns mit den anderen und leben.
    Ist es denn so unverständlich, dass Menschen mit einem gewissen Argwohn auf einen Gen- und Industriemarkt gucken, der sich massiv an profitablen Geschäften orientiert, nicht aber an gesunder sauberer Nahrungsmittel/Kost. Sollte Gentechnologie mehr Gesundheit und Geschmack auf den Markt bringen oder vielleicht doch vielmehr effektivere Produktionserfolge und, den Marktgesetzen gehorchend, höheren Profit. Aus dieser Richtung höre ich viele beunruhigende Meldungen aus den USA die wir auch in Europa zunehmend spüren.
    Haben wir nicht gerade eine ziemlich beunruhigende Wirtschafts- und Finanzkrise?
    Was verlangt die? Abwrackprämien um ein marodes System wiederzubeleben oder neue Einsichten dahingehend, dass die alten Modelle versagten und wir dringend andere und vor allem gerechtere Alternativen benötigen?
    Könnte da nicht vielleicht auch die Frage ob BIO ja / Gen nein, eine etwas andere Sichtweise in die Lage bringen?
    Wir leben sich alle in großen Zwängen. Ich auch! Aber ich werde in jedem Falle BIO-Produkte bevorzugen, mich über artgerechte Tierhaltung freuen und weiter genmanipulierte Ware ablehnen und versuchen Fair-Produkte zu kaufen. Ich glaube, und damit bin ich bei den beliebten Glaubensfragen, dass dies in die Zukunft weist das andere vergreist und lebensfeindlich ist.
    Den anderen wünsche ich weiterhin Guten Appetit!

  2. Aus der Verwaltung, für die Verwaltung sagt:

    An dieser Stelle melde ich mich doch noch einmal zu Wort.
    Oben lese ich Bioschweinehaltung hat nichts mit Tierschutz zu tun.
    Das ist doch ein interessanter Aspekt. Tierschutz für Tiere, die wir schlachten wollen und uns dann auf den Teller legen.
    Der Löwe in der Serengeti macht das so. Er lässt das Gnu in Ruhe, bis er es beißt und so reißt…..
    Ist das nicht ein schöner Gedanke, dass sich der Gesetzgeber Mühe gibt, dem Schlachtvieh ein genormt gesichertes Mindestauskommen (Hartz IV für Schweine) zu garantieren, damit es wohlbehalten dann zum Schlachthof gelangt und zu Chappi verarbeitet werden kann. Nun drückt der Gesetzgeber ja in einer Demokratie in erster Linie Volkeswille aus, wenn er solche Gesetze erlässt. Weil es unser Menschenherz dauert, wenn wir quiekende, durstende Schweine im Viehtransport auf Autobahnraststätten oder beim langsamen Überholvorgang ansehen müssen. Bei dem einen oder anderen kommen da vielleicht auch Gedanken an Verfolgung und Deportation hoch. Wer weiß? Offensichtlich leben wir nicht gut mit dem Gedanken unser Vieh vor dem Töten auch noch zu quälen. Oder ist es nur die Angst vor den auf diese Weise in das Kotelett abgegebenen Stresshormonen, von denen wir dann vielleicht doch einen Herzinfarkt bekommen?
    Bioschweinehaltung ist kein Tierschutz?! Wie sieht denn der Tierschutz für Schlachtvieh aus? Ist das nicht echt zynisch? Man kann es drehen wie man will; es bleibt ein Meisterstück aus Zynismus, Verdrängung und Appetit auf “ein Stück Lebenskraft”. Hagen Rether, ein toller Zeitkolumnist fragt zu Recht: Lebenskraft? Aber für wen? Und ich: Schutz aber vor was?
    Die Würde des Menschen! Die Würde des Tieres? Artenschutz – Ökologie – Gerechtigkeit – Vernunft – Gewissen – Moral – Glaube! Ei, wie schön. Menschen, Menschen, Menschen!?

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