Die rentierliche Angst!

oder die Angst als menschliches Bedürfnis!

Der Mensch braucht die Angst und er zahlt Unsummen dafür, dass ihm Angstmacher richtig schön Angst machen. Es liegt sicher auch eine Intuition darin, weil der Mensch im Unterbewusstsein ahnt, ohne Angst mutiert er irgendwann zum Waschlappen.

Mann als auch Frau wird ohne einen gewissen Angstpegel mit jedem Tag immer träger, fetter, hässlicher und dümmer.  Aber wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auf das Maß an.  Zu viel, als auch zu wenig Angst wirkt auf die Dauer pathologisch. Und so zahlt man für seine Angst genauso wie für seine Lust. Für manche Ängste als auch für manche Lüste muss man hart arbeiten.

Auf dem zweiten Blick hat die Angst auch eine wunderschöne Seite. Sie hält uns jung, schön und auf Trapp. Frauen müssen deshalb auch nur dann zum Schönheitschirurgen, wenn ihre Angst übermäßig akkumuliert. Gemeinhin – bei mittlerem Angstlevel – genügt es, wenn der Ehemann das Wörtchen “sehr” bei seinen Komplimenten weglässt und schon stehen sie vor dem Spiegel und hübschen sich auf. Entgegengesetztes gilt für Männer. Männer wollen, dass man Angst um sie hat und betreiben deshalb besonders gefährliche Sportarten. Zumal sind Männer auch in der Mehrheit und da kommt es nicht so darauf an, wenn sich einige von ihnen selber dezimieren.

Angst lässt sich also akkumulieren und es gibt Vereine und Institutionen, die dem Menschen seine Angst abkaufen, diese dann vermehren und wieder meistbietend vergegenständlichen.

Die Methoden zwischen Rotlicht- und Angstindustrie gleichen sich. Am Ende geht es nur darum, wie kann man menschliche Gefühle zu Geld machen. Geld ist das Mittel und die Macht über Menschen das Ziel.

Angst ist eine Ware, die man auf Angstmärkten kaufen kann und wie es mit den Waren ist, es gibt welche, die tatsächlich gebraucht werden und welche, die nur dem Angstverkäufer nutzen.

Beim Kauf von Angst kommt es also nicht darauf an, dass der Kunde die Angst tatsächlich braucht. Es ist wie mit dem Kauf von Waren – es genügt völlig wenn er glaubt, dass er Angst nötig hat. Und so kann der Kauf von Angst am Ende glücklich machen, aber nur dann wenn die Angst eine hinreichende Nutzungsdauer hat. Die Nutzungsdauer der Angst muss größer sein, als der Intelligenz-Zuwachs des Angsthasen im Laufe der Angstnutzung. Ist sie kleiner, dann merkt der Kunde nämlich, dass er beschissen wurde. Insofern besteht ein starkes Interesse der Angstindustrie an der Förderung der Dummheit des Volkes und allein dafür werden werden immense Summen ausgegeben. Werbung für die Angts eben. Ein dummes Volk bekommt man nicht geschenkt. Verdummung ist eine harte und ehrliche Arbeit mit dem Ziel der Gestaltung des Angstmarktes.

Von Julius Cäsar ist bekannt: “Gebt dem Volk Brot und Spiele.” Von anspruchsvoller Bildung hat er nichts gesagt.

Nietzsche meinte sogar, er sei sich nicht sicher, ob es gut sei, wenn jeder lesen und schreiben könne. Mit Blick auf manche Zeitungen würde die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung von Dummheiten wohl bei einem Analphabetentum sinken.

In Anwendung des Höhlengleichnisses von Platon nützt allerdings weder Bildung noch Wissen, wenn man zugleich nicht einen gewissen Mindestintellekt hat.

Aber das sind alles nur zur Veranschaulichung übertriebene Meinungen.

Nicht alle Ängste erreichen eine hinreichende Nutzungsdauer damit der Kunde auch den Gebrauchswert seiner Angst voll ausschöpfen kann. Deshalb muss den Angstkunden in gewissen Abständen erneut Angst eingejagt werden, ähnlich wie man bei mancher Kanalsanierung die normative Nutzungsdauer eines Kanales wertschöpfend gewährleisten oder gar verlängern kann oder ähnlich wie eine Autobatterie (Akku) ständig neu geladen werden muss.

Wie es bei der Rente eine vor- und nachschüssig zu Bezahlende gibt, so kann man für seine heutige Angst ebenso vor- und nachschüssig zahlen.

Wer einen Horrorfilm sich einzieht oder ein Gruselmärchen liest, der zahlt erst und konsumiert dann.

Wer sich dagegen mit den schaurig schönen Phantasien des Nobelpreisträgers El Gore

“Eine unbequeme Wahrheit – Die Menschheit sitzt auf einer Zeitbombe.”

beschäftigt, sei es, dass er seinen Film sieht oder seine Prophezeiungen glaubt, der zahlt für diesen Horror nachschüssig in ungeahnter und unbestimmter Höhe.

Nur mal um kurz abzuschweifen: Ein Unterschied zwischen einer Religion und einer Ideologie besteht darin, dass Religiöse für ihre Religion vorschüssig und dass “Ideologöse” für ihre Ideologie nachschüssig zahlen. Da sind mir ehrwürdige Religionen lieber – auch weil aufrichtiger – zumal bei einer Ideologie noch die Gefahr dazu kommt, dass am bitteren Ende alle für den Fanatismus weniger zahlen. Und so gesehen wäre mir beim Umweltschutz etwas mehr Wissenschaft, Wahrhaftigkeit und weniger Ideologie schon angenehmer.

Was lernen wir daraus?

Vorsicht bei nachschüssigen Geschäften!

Wem es aber gelingt, sehr vielen Menschen nachschüssig zu bezahlende Angst einzujagen, der bekommt auch den Friedensnobelpreis geschenkt und soweit ist der Zusammenhang auch nicht entfernt, wenn man weiss, dass die Kunden der Sprengstoffindustrie den Preis bezahlen. Da darf auch ein wenig Angst mit im Spiele sein.

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