Bin ich der Zar oder kein Zar?!

Schutz vor der geistigen Monopolisierung und Manipulation

„„Bin ich der Zar oder kein Zar?!“, fragt der russische Herrscher Theodor in Alexej Tolstois Theaterstück.

Diese Frage sollen wir uns auch mit Blick auf die Medien stellen. Sind sie eine vierte Gewalt oder nicht? Wenn ja, dann kann diese Gewalt (was heute schon der Fall ist) im Wesentlichen Wahlergebnisse und Regierungsentscheidungen beeinflussen. Dann trägt sie für diese Entscheidungen eine Mitverantwortung. Dann muss sie vom Souverän genau so kontrolliert werden können wie jede andere Gewalt. Und die Gesellschaft hat darauf zu achten, dass sie nicht stärker wird als die drei klassischen Gewalten.

Wir benötigen also Gesetze, die uns einen starken Schutz vor der geistigen Monopolisierung und Manipulation gewährleisten.

Erkennen wir die Macht der Medien an, dann soll sie also geordnet und der einzigen legitimen Macht, nämlich der des Volkes, untergeordnet werden.

Eine Lage, in der jeder, der (mit welchen Mitteln auch immer) sich an ein Mikrofon durchboxt, eine große Macht über die Gesellschaft ausübt, ist unerträglich und einer Demokratie unwürdig. „

Zitat aus:

Écrasez l’infâme!
Die „vierte Gewalt“ im Staate gehört in gesetzliche Schranken verwiesen.
Die Medienapparate dienen nur noch sich selbst und manipulieren das Gemeinwohl.
Eine Entrüstung von Boris Kotchoubey.

NovoArgumente 110,111 01 – 4 2011
S. 102-107

Boris Kotchoubey ist Professor am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie an der Universität Tübingen

Siehe auch:



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